Die Diskussion ob man ein Projekt agil oder klassisch durchführen möchte ist nun schon irgendwie…alt. So richtig gelöst wurde das Problem aber nie, was nicht an den Vorgehensmodellen selbst liegt, sondern an deren dogmatischen (oder ungenügenden) Umsetzung. Daher gehen wir in diesem Beitrag nochmal auf die wichtigsten Aspekte ein, ergänzen die neuesten Entwicklungen und laden Sie am Ende ein, mit uns dieses Thema zu diskutieren.
1. Klassische Projektmethoden (Waterfall & Co.)
Klassische Projektmethoden, allen voran das Wasserfall-Modell (Waterfall), zeichnen sich durch eine strikte lineare Struktur aus. Das Projekt wird in klar definierte Phasen unterteilt, die nacheinander durchlaufen werden: Planung → Anforderungsanalyse → Design → Implementierung → Test → Go-Live. Jede Phase baut auf der vorherigen auf, und ein Wechsel zwischen den Phasen ist nur in Ausnahmefällen vorgesehen.
Vorteile liegen vor allem in der Planbarkeit und Übersichtlichkeit: Verantwortlichkeiten, Meilensteine und Budgets lassen sich frühzeitig festlegen, wodurch insbesondere größere, komplexe Projekte gut kontrollierbar sind. Auch Kunden und Stakeholder haben zu jeder Phase klare Erwartungen.
Nachteile ergeben sich aus der geringen Flexibilität: Änderungen, die während der Umsetzung auftreten, lassen sich nur schwer integrieren, und Fehler, die erst spät entdeckt werden, können kostspielige Korrekturen nach sich ziehen.
Optimierung durch iterative Ansätze: Um diese Schwächen abzumildern, setzen viele Teams auf eine iterative Vorgehensweise innerhalb des Wasserfall-Modells. Dabei werden einzelne Systemteile oder Module nacheinander als Mini-Wasserfälle durchlaufen. Auf diese Weise lassen sich Teilergebnisse früh testen, Anpassungen schneller durchführen und Risiken reduzieren – ohne die grundlegende Struktur des klassischen Modells aufzugeben.
Einsatzgebiet: Klassische Methoden eignen sich besonders für Projekte mit stabilen Anforderungen und klarem Zielbild, während dynamische oder innovative Projekte eher an ihre Grenzen stoßen.
