Testspezifikation

Was ist eine Testspezifikation?

Eine Testspezifikation ist ein übergeordnetes Dokument im Softwaretestprozess, das alle relevanten Informationen für die Durchführung von Tests zusammenfasst. Sie kann aus mehreren Komponenten bestehen, insbesondere:

  • Testentwurfspezifikation – beschreibt Testbedingungen, Testobjekte und logische Testfälle.
  • Testfallspezifikation – enthält detaillierte Testfälle mit Eingaben, erwarteten Ergebnissen und Vor-/Nachbedingungen.
  • Testablaufspezifikation – legt die konkrete Reihenfolge und Durchführung der Testfälle fest.

Umgangssprachlich wird der Begriff „Testspezifikation“ oft synonym mit „Testfall“ verwendet, wobei die Testspezifikation als übergeordnetes Planungs- und Steuerungsdokument verstanden wird.

Beispiel für eine Testspezifikation

Ein Unternehmen führt einen neuen Online-Shop ein. Die Testspezifikation könnte folgendes enthalten:

  • Testobjekte: Warenkorb, Benutzerlogin, Bezahlmodul
  • Testentwurf: Welche Funktionen getestet werden sollen (z. B. Rabattberechnung, Zahlungsabwicklung)
  • Testfälle: Konkrete Testfälle, z. B. „TC_RAB_01: Rabatt auf Bestellungen über 100 €“
  • Testablauf: Reihenfolge der Testfälle, z. B. Login → Warenkorb → Rabatt → Bezahlung → Logout

Vorteile der Testspezifikation

  • Zentraler Überblick über alle Tests für ein System oder Modul.
  • Hilft, Testabdeckung und Vollständigkeit sicherzustellen.
  • Erleichtert Kommunikation und Koordination im Testteam.
  • Grundlage für Nachvollziehbarkeit und Qualitätsdokumentation.

Nachteile bzw. Herausforderungen

  • Kann umfangreich und aufwendig zu erstellen sein.
  • Gefahr von Doppelungen, wenn Testentwurf und Testfälle nicht sauber verknüpft werden.
  • Pflegeaufwand hoch bei Änderungen an Software oder Anforderungen.

Tipps für die Praxis

  • Verknüpfung mit Testberichten: Testergebnisse direkt mit der Spezifikation abgleichen, um Abweichungen zu dokumentieren.
  • Modular aufbauen: Testspezifikation aus klar abgegrenzten Komponenten (Entwurf, Testfälle, Ablauf) zusammenstellen.
  • Prioritäten berücksichtigen: Kritische Funktionen zuerst testen.
  • Digitale Tools einsetzen: Testmanagement-Systeme erleichtern Pflege, Aktualisierung und Nachverfolgbarkeit.
  • Regelmäßig aktualisieren: Änderungen in der Software oder den Anforderungen sollten zeitnah eingepflegt werden.