Testkonzept

Was ist ein Testkonzept?

Ein Testkonzept ist ein zentrales Dokument im Softwaretest- und Qualitätssicherungsprozess. Es beschreibt die Planung und Organisation der beabsichtigten Tests und dient als verbindliche Grundlage für alle Beteiligten. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen, wie Tests durchgeführt werden, und eine systematische Grundlage für die Qualitätssicherung bereitzustellen.

Im Testkonzept werden unter anderem festgelegt:

  • Gültigkeitsbereich – welche Systeme, Anwendungen oder Module getestet werden.
  • Testobjekte – die konkreten Komponenten, die geprüft werden sollen.
  • Vorgehensweise und Teststrategie – z. B. manuelle vs. automatisierte Tests, Black-Box- oder White-Box-Tests.
  • Ressourcen und Zeitplanung – benötigtes Personal, Testumgebungen, Werkzeuge, Termine.
  • Testaufgaben und Verantwortlichkeiten – welche Tester welche Aufgaben übernehmen.
  • Unabhängigkeitsgrad der Tester – ob Tests durch Entwickler, unabhängige Tester oder externe Stellen erfolgen.
  • Testumgebung – Hardware, Software, Netzwerke, Daten.
  • Testentwurfsverfahren – z. B. Äquivalenzklassen, Grenzwertanalyse, Entscheidungstabellen.
  • Messverfahren und Metriken – wie Testergebnisse bewertet und dokumentiert werden.
  • Risiken und Maßnahmen – welche potenziellen Probleme auftreten können und wie man darauf reagiert.

Damit ist das Testkonzept die schriftliche Ausarbeitung des Testplanungsprozesses.

Beispiel für ein Testkonzept

Ein Unternehmen plant die Einführung eines neuen Online-Banking-Portals. Das Testkonzept könnte festlegen:

  • Testobjekte: Login-Funktion, Überweisungsmodul, Sicherheitsfunktionen.
  • Testumgebung: Testserver mit verschlüsselter Datenbank, abgesicherte Netzwerke.
  • Ressourcen: Zwei Tester, ein Testautomatisierungs-Tool, zwei Wochen Testzeit.
  • Risiken: Verzögerungen bei der Bereitstellung der Testdaten → Gegenmaßnahme: Dummy-Daten vorbereiten.

Vorteile eines Testkonzepts

  • Einheitliches Verständnis für alle Beteiligten.
  • Verbindliche Grundlage für Zeit- und Ressourcenplanung.
  • Frühzeitiges Erkennen von Risiken und Abhängigkeiten.
  • Erhöht Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Teststrategie.

Nachteile bzw. Herausforderungen

  • Erstellung kostet Zeit und erfordert Erfahrung.
  • Gefahr von Überdokumentation in agilen Projekten.
  • Kann bei zu starrer Umsetzung die Flexibilität einschränken.

Tipps für die Praxis

  • Werkzeuge nutzen: Testmanagement-Tools können helfen, Konzepte digital abzubilden und leichter fortzuschreiben.
  • An Projektgröße anpassen: Umfang des Testkonzepts sollte im Verhältnis zum Projekt stehen.
  • Stakeholder einbeziehen: Fachabteilungen, Entwickler und Tester in die Erstellung einbinden.
  • Risiken konkret beschreiben: Klare Maßnahmen für den Ernstfall definieren.
  • Aktualität sicherstellen: Das Testkonzept regelmäßig an Projektänderungen anpassen.

Hier finden Sie eine Liste aller Ergebnistypen und Artefakte im IT-Projekt inkl. Vorlagen/Beispielen zum Download:
https://pmqs.de/ergebnistypen-und-artefakte-im-it-projekt/