Rollierende Planung

Was ist rollierende Planung?

Die rollierende Planung (auch Rollende Planung oder Rolling Wave Planning genannt) ist eine periodenorientierte Planungsform, bei der die bereits erfolgte Planung in regelmäßigen Zeitintervallen aktualisiert, konkretisiert und überarbeitet wird. Der zentrale Aspekt der rollierenden Planung ist, dass der Detaillierungsgrad der Planung mit der Nähe der Aktivitäten zum aktuellen Zeitpunkt steigt. Aktivitäten, die in der nahen Zukunft stattfinden, werden also wesentlich genauer und detaillierter geplant als solche, die weiter in der Zukunft liegen.

Diese Methode wird häufig in Projekten mit längeren Laufzeiten (z. B. über ein Jahr) und hohem Maß an Unsicherheit eingesetzt. Zu Beginn des Projekts wird eine Großplanung erstellt, und im Verlauf des Projekts wird die Planung regelmäßig angepasst, um auf neue Erkenntnisse oder Änderungen zu reagieren.

Merkmale der rollierenden Planung:

  • Periodische Überprüfung und Anpassung: In regelmäßigen Abständen wird die Planung für die kommenden Perioden aktualisiert, wobei ein hoher Grad an Detailgenauigkeit für die kurzfristigen Aktivitäten und eine grobere Planung für die langfristigen Aktivitäten festgelegt wird.
  • Flexibilität: Rollierende Planung ermöglicht es, die Planung flexibel anzupassen, sodass Änderungen im Projektumfeld, wie zum Beispiel Risiken, Änderungen in den Anforderungen oder neue Prioritäten, schnell berücksichtigt werden können.
  • Grobplanung für die Zukunft: Zu Beginn des Projekts wird eine Großplanung oder Langzeitplanung erstellt, die die Hauptziele und Meilensteine abbildet. Diese wird später mit genaueren Details ergänzt.
  • Detaillierung in kurzen Zeitintervallen: Für die nahe Zukunft werden die Aktivitäten und Ressourcen detailliert geplant, oft für einen Zeitraum von etwa drei Monaten, während die Planung für weiter in der Zukunft liegende Phasen weniger detailliert bleibt.

Beispiel für rollierende Planung:

Projekt: Bau eines neuen Bürogebäudes über 18 Monate

  • Startphase: Zu Beginn des Projekts wird eine grobe Planung erstellt, die die Hauptmeilensteine des Projekts umfasst, z. B. die Genehmigungsphase, die Bauphase und den Fertigstellungstermin.
  • Monatliche Detailplanung: Zu Beginn des Projekts wird eine Grobplanung erstellt, die die wichtigsten Schritte über die nächsten 18 Monate abdeckt. Danach wird für den ersten Monat eine detaillierte Planung erstellt, die alle notwendigen Schritte und benötigten Ressourcen umfasst. Im zweiten Monat wird die Planung für den nächsten Monat detailliert, und so weiter.
  • Aktualisierung und Anpassung: Alle drei Monate wird die Planung überprüft und angepasst, basierend auf dem aktuellen Stand des Projekts und neuen Erkenntnissen (z. B. Verzögerungen oder Änderungen im Team).

Vorteile der rollierenden Planung:

  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Rollierende Planung ermöglicht es, auf Änderungen und unvorhergesehene Ereignisse im Projektverlauf zu reagieren und die Planung regelmäßig zu aktualisieren.
  • Optimierung der Ressourcennutzung: Indem nur die nächsten drei Monate detailliert geplant werden, konzentriert sich die Planung auf die unmittelbar anstehenden Aufgaben und stellt sicher, dass Ressourcen gezielt und effizient eingesetzt werden.
  • Verminderung der Unsicherheit: Für Projekte mit längeren Laufzeiten und hoher Unsicherheit bietet diese Methode eine Möglichkeit, das Risiko von Fehlern und ungenauen Prognosen zu verringern, da die Planung kontinuierlich angepasst wird.

Nachteile der rollierenden Planung:

  • Eingeschränkte Langzeitplanung: Die langfristige Planung ist weniger präzise, was die Vorhersage zukünftiger Entwicklungen erschwert.
  • Erhöhter Aufwand: Rollierende Planung kann zusätzlichen Planungsaufwand erfordern, da die Planung in regelmäßigen Abständen überarbeitet und detailliert werden muss.
  • Potenzielle Inkonsistenzen: Häufige Anpassungen und Aktualisierungen der Planung können zu Inkonsistenzen führen, wenn nicht sorgfältig dokumentiert wird, welche Änderungen vorgenommen wurden.