Fehlerzustand

Was ist ein Fehlerzustand?

Ein Fehlerzustand ist ein Defekt oder ein innerer Fehler in einer Komponente oder einem System, der die ordnungsgemäße Funktionalität des Produkts beeinträchtigen kann. Dieser Zustand entsteht typischerweise durch inkorrekte Anweisungen im Code oder eine fehlerhafte Datendefinition, die zu unerwünschtem Verhalten führen können. Fehlerzustände können zu Fehlerwirkungen führen, die die Laufzeit eines Systems beeinträchtigen und zu Abweichungen von den erwarteten Ergebnissen führen.

Merkmale eines Fehlerzustands:

  • Interner Fehler: Ein Fehlerzustand tritt innerhalb des Systems oder der Komponente auf und betrifft die Art und Weise, wie das System seine Funktion ausführt.
  • Auswirkungen auf die Funktionalität: Ein Fehlerzustand beeinträchtigt eine oder mehrere geforderte Funktionen des Systems oder Produkts und kann so zu funktionalen Problemen führen.
  • Fehler während der Laufzeit: Fehlerzustände können zur Fehlerwirkung führen, wenn sie zur Laufzeit des Systems auftreten, was zu einer Fehlermeldung, einem Absturz oder einer Fehlfunktion führen kann.

Beispiel für einen Fehlerzustand:

  1. Fehlerzustand: Ein Rechenfehler tritt in einer Anwendung auf, die Finanzberechnungen durchführt. Der Fehler entsteht aufgrund einer falsch definierten mathematischen Formel in einem wichtigen Teil des Codes.
    • Ursache: Eine falsche Datenvalidierung für Eingabewerte führt dazu, dass eine ungültige Zahl in die Berechnung eingeht.
    • Fehlerwirkung: Die Berechnung eines Finanzwerts liefert falsche Ergebnisse, was zu inkorrekten Ausgaben im System führt.
  2. Fehlerzustand: Ein Speicherüberlauf tritt auf, weil die Software eine Eingabegröße nicht richtig behandelt, was zu einem abgestürzten Programm führt.
    • Ursache: Ein Array wird mit einer zu großen Anzahl von Elementen befüllt, was den verfügbaren Arbeitsspeicher überschreitet.
    • Fehlerwirkung: Das System stürzt ab und verliert den aktuellen Zustand der Benutzerinteraktion.

Hinweis zur Analyse von Fehlerzuständen:
Beim Testen eines Systems spricht man oft zunächst von einer Abweichung zwischen dem erwarteten und dem tatsächlichen Ergebnis. Eine Abweichung bedeutet nicht zwangsläufig, dass es sich um einen Fehler im System handelt. Erst eine detaillierte Analyse stellt fest, ob es sich bei dieser Abweichung um einen tatsächlichen Fehler im System handelt oder ob es auf einen Fehler im Testfall oder in den Testdaten zurückzuführen ist. In einigen Fällen können auch Falschkonfigurationen oder Testfehler die Ursache für eine Abweichung sein.

Fehlerzustand vs. Abweichung:

  • Abweichung: Bezeichnet die Differenz zwischen dem erwarteten und dem tatsächlichen Ergebnis während eines Tests.
  • Fehlerzustand: Ein tatsächlicher Defekt oder eine falsche Implementierung im System, die zu dieser Abweichung führen kann.

Vorteile der Fehlerzustandsanalyse:

  • Früherkennung von Problemen: Das Erkennen und Klassifizieren von Fehlerzuständen hilft, potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren, bevor sie das System ernsthaft beeinträchtigen.
  • Zielgerichtete Fehlerbehebung: Eine genaue Diagnose des Fehlerzustands führt zu einer gezielten und effizienten Fehlerbehebung und verringert den Aufwand für unnötige Änderungen.
  • Vermeidung von Wiederholungsfehlern: Durch die Analyse und Dokumentation von Fehlerzuständen kann ein Team aus der Ursache von Fehlern lernen und diese in zukünftigen Versionen vermeiden.

Nachteile der Fehlerzustandsanalyse:

  • Fehlende Reproduzierbarkeit: Einige Fehlerzustände können schwierig zu reproduzieren sein, was die Analyse und die Fehlerbehebung erschwert.
  • Komplexität der Fehlerursachen: In komplexen Systemen können Fehlerzustände durch mehrere miteinander verbundene Fehlerursachen ausgelöst werden, was die Fehlerdiagnose und -behebung aufwändiger macht.

Hinweise zur Praxis:

  • Fehlerdokumentation: Jeder Fehlerzustand sollte sorgfältig dokumentiert werden, um sicherzustellen, dass er korrekt nachverfolgt und bearbeitet wird.
  • Testabdeckung: Es ist wichtig, bei der Erstellung von Testszenarien darauf zu achten, dass Fehlerzustände frühzeitig erkannt werden. Dies kann durch Grenzwertanalysen oder Fehlerinjektionstests geschehen.
  • Echte Fehlerzustände isolieren: Wenn eine Abweichung auftritt, sollte geprüft werden, ob sie auf einen echten Fehler im System oder auf ein Problem im Testablauf zurückzuführen ist. Dies erfordert eine gründliche Fehleranalyse.

Ein Fehlerzustand ist eine spezifische Fehlfunktion im System, die durch einen Defekt im Code oder in der Datendefinition verursacht wird und die Leistung oder Funktionalität beeinträchtigen kann. Die genaue Analyse von Fehlerzuständen ist entscheidend für eine erfolgreiche Fehlerbehebung und die Aufrechterhaltung der Systemqualität.