Commercial Off-The-Shelf Software (COTS)

Was ist COTS (Commercial Off-The-Shelf Software)?

COTS steht für Commercial Off-The-Shelf Software, was übersetzt „Standardsoftware“ bedeutet. COTS bezeichnet fertige Softwareprodukte, die von einem Softwareanbieter entwickelt und verkauft werden und die ohne Anpassung an die individuellen Bedürfnisse eines Unternehmens oder einer Organisation eingesetzt werden können. Diese Software ist in der Regel weit verbreitet und für eine breite Nutzerbasis konzipiert, sodass sie allgemeine Funktionen und Anforderungen abdeckt, die viele verschiedene Benutzergruppen benötigen.

Merkmale von COTS

  • Standardisierte Lösungen: COTS-Produkte sind in der Regel für den Massenmarkt konzipiert und bieten grundlegende Funktionen, die in vielen verschiedenen Organisationen nützlich sind.
  • Schnelle Implementierung: Da es sich um vorgefertigte Software handelt, ist die Implementierung oft schneller als die Entwicklung einer individuellen Lösung.
  • Geringere Entwicklungskosten: Durch den Kauf von COTS-Software werden die Entwicklungskosten im Vergleich zur Eigenentwicklung deutlich reduziert.
  • Regelmäßige Updates und Wartung: Der Anbieter der COTS-Software übernimmt in der Regel die Wartung und liefert regelmäßige Updates, um die Software auf dem neuesten Stand zu halten.
  • Weniger Flexibilität: COTS-Software bietet weniger Anpassungsmöglichkeiten im Vergleich zu maßgeschneiderter Software, da sie eine allgemeine Lösung für eine Vielzahl von Benutzern bieten muss.

Beispiel
Ein Unternehmen benötigt ein Customer-Relationship-Management (CRM)-System, um seine Kundenbeziehungen zu verwalten. Statt ein individuelles CRM-System zu entwickeln, entscheidet sich das Unternehmen, ein COTS-Produkt wie Salesforce oder Microsoft Dynamics CRM zu erwerben. Diese Software bietet viele Funktionen, die für das Unternehmen sofort nützlich sind, wie die Verwaltung von Kundendaten, Vertriebspipelines und Analysen, und kann ohne große Anpassungen in Betrieb genommen werden.

Hinweise für die Praxis

Langfristige Unterstützung und Vendor Lock-in: Wenn ein Unternehmen auf ein bestimmtes COTS-Produkt setzt, ist es auf die Langfristigkeit der Unterstützung des Anbieters angewiesen. Es gibt auch das Risiko des Vendor Lock-ins, bei dem das Unternehmen langfristig an den Anbieter gebunden ist und Schwierigkeiten hat, zur Konkurrenz zu wechseln, wenn sich der Anbieter ändert oder die Software nicht mehr den Bedürfnissen entspricht.

Einsatzmöglichkeiten: COTS-Produkte sind ideal für Geschäftsbereiche, die keine hochgradig maßgeschneiderten Lösungen benötigen, wie z. B. Büroanwendungen (z. B. Microsoft Office), E-Mail-Programme, Buchhaltungssoftware oder HR-Systeme.

Kosten und Lizenzierung: Die Lizenzierung von COTS-Produkten kann entweder durch einmalige Zahlungen oder durch regelmäßige Abonnements erfolgen. Es ist wichtig, die Gesamtbetriebskosten (TCO) zu berücksichtigen, einschließlich der Lizenzgebühren, der Implementierungskosten und der laufenden Wartung.

Integration und Anpassung: In vielen Fällen ist es notwendig, COTS-Software mit bestehenden Systemen zu integrieren. Dies kann zusätzliche Anpassungen erfordern, um sicherzustellen, dass die Software gut in die bestehende Infrastruktur und die Arbeitsabläufe des Unternehmens passt.