Datum: 15. Mai, 16:00–17:00 Uhr | Veranstaltung: Online
Das hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz, hessian.AI, präsentiert einen aufschlussreichen Online-Vortrag über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Steuerfahndung. Unter dem Titel „Steuerfahndung mit KI – Panama Papers und Massendaten“ bietet die Veranstaltung am 15. Mai von 16:00 bis 17:00 Uhr tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Analyse großer Datenmengen im Kontext internationaler Finanzskandale.
Hintergrund: Die Enthüllung der Panama-, Paradies- und Pandora-Papers hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Diese Dokumentenleaks offenbarten, wie vermögende Einzelpersonen, hochrangige Politiker und große Unternehmen komplexe Offshore-Finanzstrukturen nutzen, um Steuern zu vermeiden und Vermögen zu verstecken. Die daraus resultierenden Datenmengen sind enorm und stellen für die Finanzbehörden eine beispiellose Herausforderung dar.
In der traditionellen Steuerfahndung reicht menschliche Expertise allein nicht aus, um derart komplexe und umfangreiche Daten effizient zu analysieren. Die Notwendigkeit, aus Millionen von Dokumenten relevante Informationen schnell zu extrahieren und zu interpretieren, erfordert fortschrittliche technologische Lösungen. Hier kommt die Künstliche Intelligenz ins Spiel, die in der Lage ist, Muster und Anomalien in großen Datenmengen zu erkennen, die menschlichen Prüfern möglicherweise entgehen.
Die hessische Finanzverwaltung hat früh erkannt, dass KI-Technologien entscheidend sind, um die Effektivität der Steuerfahndung in Zeiten globaler Datenleaks zu steigern. Seit 2019 implementiert die Behörde KI-gestützte Systeme, die nicht nur die Analyse beschleunigen, sondern auch präzisere Einblicke ermöglichen und somit zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung und zur Förderung von Steuergerechtigkeit beitragen.
Dieser Einsatz von KI stellt einen signifikanten Fortschritt dar, da er es ermöglicht, komplexe Informationen schneller zu verarbeiten und tiefere Einblicke in die finanziellen Aktivitäten zu gewinnen. Der Einsatz dieser Technologie in der Steuerfahndung ist somit ein exemplarisches Beispiel dafür, wie Künstliche Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden kann, um Effizienz zu steigern und rechtliche Compliance sicherzustellen.
Die Veranstaltung „Steuerfahndung mit KI – Panama Papers und Massendaten“ wird nicht nur die technischen Aspekte dieser Transformation beleuchten, sondern auch diskutieren, wie solche innovativen Ansätze die Grundlage für eine gerechtere und transparentere Gesellschaft bilden können.
Der Vortragende: Christian Voß, ein erfahrener Informatiker und Leiter der Forschungsstelle Künstliche Intelligenz am Finanzamt Kassel, wird seine Erfahrungen und Erkenntnisse teilen. Mit seiner Expertise in Mensch-Maschine-Interaktion und funktionaler Sicherheit, sowie seiner intensiven Beschäftigung mit GPU-Programmierung, bringt Herr Voß eine einzigartige Perspektive in die Diskussion um KI in der Steuerverwaltung ein.
Relevanz und Vision von hessian.AI: Als führendes KI-Zentrum, an dem 13 hessische Universitäten beteiligt sind, strebt hessian.AI danach, durch Spitzenforschung und den Transfer dieser Erkenntnisse in Industrie und Gesellschaft, die Entwicklung neuer KI-Systeme voranzutreiben. Diese Veranstaltung unterstreicht das Engagement des Zentrums, praktische Anwendungen von KI zu fördern, die nicht nur technisch innovativ sind, sondern auch einen echten gesellschaftlichen Mehrwert bieten.
Anmeldung und weitere Informationen: Interessierte Teilnehmer können sich unter hessian.ai/event/steuerfahndung-mit-ki-panama-papers-und-massendaten anmelden.